Die zukünftige Organisation der Freiburger Feuerwehren nimmt Form an: Das Konzept FW2020+ das im Vorentwurf des Gesetzes über die Brandbekämpfung und die Rettungsdienste (BBRG) umgesetzt wird, ist bestätigt worden. Das Steuerungskomitee hat unter der Leitung der Sicherheits- und Justizdirektion (SJD) am 9. November 2020 die definitive Vorlage verabschiedet. Nach letzten formellen Prüfungen durch die Staatsdienste ist die Vorlage im Dezember 2020 dem Staatsrat vorgelegt und anschliessend dem Grossen Rat übermittelt worden. Dieser hat mit der parlamentarischen Arbeit daran begonnen. Der Entscheid der Freiburger Parlaments wird im Frühling 2021 erwartet.
Die Arbeiten und Reflektionen der Arbeitsgruppe orientierten sich massgeblich an einem Grundkonzept:
Bei Ereignissen, die im Kanton Freiburg die Feuerwehr betreffen, sorgt das verantwortliche Dispositiv dafür, dass die angemessene Hilfeleistung schnellstmöglich erbracht wird. Die Ressourcen werden je nach Risiko und Gefahr zur Verfügung gestellt, unabhängig von politischen Grenzen. Die Gemeinden, der Kanton, die KGV und die weiteren Partner arbeiten zusammen – jeder innerhalb seiner Zuständigkeit – damit dieses Dispositiv seine Ziele rund um die Uhr erreicht und gleichzeitig nachhaltig finanziert wird. Das Dispositiv basiert auf dem Milizsystem.
Ausgehend von diesem Konzept sollen neue Grundlagen erarbeitet werden, damit der Kanton Freiburg in den kommenden Jahren (2020+) über eine solide Organisation der Milizfeuerwehr verfügt.
Der rote Faden dieser Vorlage könnte mit dem Ziel zusammengefasst werden, dass eine Organisation erreicht wird, die allen Freiburgerinnen und Freiburgern «angemessene Hilfeleistung schnellstmöglich» garantiert. Mit anderen Worten: Feuerwehrkorps, die am richtigen Ort über die richtigen Mittel verfügen.
Die gewählte Arbeitsmethode gibt den Weg und die künftigen Etappen vor. In einem ersten Schritt gilt es, die Gefahren zu definieren, die die Feuerwehr betreffen und schliesslich die Aufgaben, die daraus hervorgehen. Ohne Vorbehalte wird jede einzelne heute ausgeübte Aufgabe unter die Lupe genommen und diskutiert. Sind die Gefahren für den gesamten Kanton bekannt, kann eine Risikoanalyse vorgenommen werden. Und erst wenn die Risiken identifiziert und gewichtet wurden, kann über die Einsatzgebiete nachgedacht werden. Diese sollen den Feuerwehren ermöglichen, den angemessenen Einsatz zu gewährleisten. Schliesslich gilt es, Fragen der administrativen und finanziellen Organisation anzugehen und die Rolle der einzelnen Akteurinnen und Akteure zu prüfen.